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Direktorin des Amtsgerichts Lörrach Eva Voßkuhle wird neue Vizepräsidentin des Landgerichts Freiburg und verlässt ihre Wirkungsstätte nach zwei Jahren.

Datum: 29.04.2008

Kurzbeschreibung: 

Lobende Worte findet die Anwaltschaft: „Wir bedauern sehr, dass Eva Voßkuhle das Gericht verlässt, wir haben sie als Person und Juristin sehr geschätzt und sie hatte für uns immer ein offenes Ohr“, meint die stellvertretende Vorsitzende des Anwaltsvereins Lörrach Rechtsanwältin Ilona Schütz.

In den zwei Jahren ihrer Amtszeit hat die engagierte Juristin die Modernisierung des Gerichts weiter vorangetrieben und ihm auch in der Öffentlichkeit durch Präsenz in zahlreichen Gremien und Veranstaltungen eine stärkeres Profil gegeben. Mit der Erweiterung der Infothek hat sich das Gericht mehr nach außen geöffnet und ein Netzwerk mit vielen anderen Behörden und Institutionen geschaffen. In die gleiche Richtung weist das Projekt „Bürgerfreundliche Gerichte“: Zahlreiche Mitarbeiter des Gerichts haben unter Federführung von Eva Voßkuhle bei einer überregionalen Arbeitsgruppe mitgewirkt, die ihre Ergebnisse demnächst dem Justizministerium vorstellen und diese dann bei den Gerichten umsetzen will. Eine Herzensangelegenheit war Eva Voßkuhle die Feierlichkeit um das Jubiläum „150 Jahre Badische Amtsgerichte“. Eine Stele im Gericht zur Erinnerung an den von den Nazis aus dem Dienst vertriebenen Richters Dr. Arthur Emsheimer erinnert nun dauerhaft daran, dass unabhängige Gerichte keine Selbstverständlichkeit sind.

Eva Voßkuhle hat schließlich nach einem Workshop mit Beschäftigten aus allen Gruppen des Gerichts die innerbetriebliche Struktur mit einem bei Gerichten landesweit einmaligen Gruppenleitersystem modernisiert und ein wichtiges Lenkungsgremium für künftige Veränderungen geschaffen. Dass diese auch weiterhin beim Amtsgericht Lörrach vorangetrieben werden, weiß die neue Vizepräsidentin. Dafür sorge allein schon das Führungsteam mit dem stellvertretenden Direktor Reinhard Fehrenbach und Verwaltungsleiter Sönke Blunck.

Das neue Amt der 45-jährigen Juristin hat übrigens nichts mit der Berufung des Ehemanns Andreas Voßkuhle an das Bundesverfassungsgericht zu tun. Die Bewerbung als Vizepräsidentin hatte Eva Voßkuhle schon eingereicht, als man sich bei Voßkuhles noch über die Wahl zum Rektor der Universität freute. Jetzt hofft die gebürtige Duisburgerin erst einmal auf etwas weniger Trubel und freut sich darauf, mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren zu können. Wehmütig ist sie aber schon: „Ich war sehr gerne in Lörrach. Es ist ein tolles, modernes Gericht mit unglaublich engagierten Mitarbeitern. Es wird nicht leicht sein, eine vergleichbare Atmosphäre der Offenheit und Kollegialität anderswo zu finden“, meinte sie in ihrer Abschiedsrede.

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